19. Halbgeschwistertreffer – erstmals erfahren deutsche Spenderkinder über DNA-Datenbanken von ihrer Zeugungsweise

Nachdem einige unserer Mitglieder sich in den letzten Monaten auch bei anderen DNA Datenbanken wie 23andme, Ancestry und MyHeritageDNA registriert haben, konnten wir uns in den vergangenen Wochen über einige weitere Halbgeschwistertreffer freuen. Darunter ist auch ein Treffer zwischen vier Halbgeschwistern aus der Praxis Novum in Essen. Nachdem ich seit 2011 in der DNA-Datenbank FamilyTreeDNA registriert war, ohne nähere Verwandte zu finden, habe ich auf 23andme, Ancestry und MyHeritageDNA gleich drei Halbgeschwister in verschiedenen Familien identifizieren können. Meinen Halbbruder konnte ich sogar bereits persönlich kennenlernen. Wir werden sicherlich weiterhin in Kontakt bleiben. Schade, dass ich ihn nicht schon früher kennengelernt habe.

Zwei meiner Halbgeschwister haben von ihrer Zeugung durch „Samenspende“ erst dadurch erfahren, dass ich bei dem jeweiligen DNA-Test überraschend als ihre Halbschwester angezeigt wurde. Solche Fälle waren bisher nur aus den USA bekannt. Es zeigt, dass auch in Deutschland immer mehr Menschen DNA-Tests nutzen. Der Grund hierfür muss nicht unbedingt die Suche nach direkten Verwandten sein, sondern ist manchmal auch ein allgemeines Interesse an der historischen Herkunft der eigenen DNA.

Ich bitte alle Eltern von Spenderkindern, ihre Kinder selbst über deren Herkunft aufzuklären und nicht darauf zu vertrauen, dass die Wahrheit nicht ans Licht kommt. Es ist eine unangenehme und schwierige Situation, als persönlich fremder Mensch den neu gefundenen Geschwistern vermitteln zu müssen, dass ihr Vater wohl nicht ihr genetischer Vater ist und dass die Eltern ihnen eine so wichtige Information vorenthalten haben.