Archiv der Kategorie: Medienauftritt

Mitglieder des Vereins Spenderkinder in den Medien

Gießener Allgemeine über Spenderkind Thorsten

Am 30. Dezember 2021 berichtete die Zeitung Gießener Allgemeine über die Aufklärung und Suche von Spenderkind Thorsten. Der Beitrag mit dem Titel „Identität beraubt: Sohn erfährt nach 43 Jahren von Samenspende und sucht nun Vater“ ist auch online frei zugänglich. Thorsten registriert sich aus Interesse an Ahnenforschung in einer DNA-Datenbank und findet dort überraschend einen Halbbruder. Damit konfrontiert er seine Mutter und erfährt die Wahrheit über seine Entstehungsweise. Er entstand in der Praxis des Gießener Gynäkologen Dr. Heinrich Müller, den Samen organisierte der Hautarzt Dr. Renfer. Die Wahrheit erlebt er als Erleichterung, weil sie für ihn vieles klärt, was er zuvor spürte, aber nicht einordnen konnte. Er macht sich auf die Suche nach seinem leiblichen Vater.

Thorstens Geschichte ist die eines Individuums und gleichzeitig typisch für die vieler Spenderkinder. DNA-Datenbanken spielen für die Aufklärung eine wichtige Rolle. Immer wieder finden Spenderkinder darüber heraus, dass etwas nicht stimmt, wenn sie Halbgeschwister oder andere nahe Verwandte finden, von denen sie bisher nicht wussten. Oft folgt dann ein klärendes Gespräch mit den Eltern, sofern diese noch leben und sich darauf einlassen. Viele Spenderkinder erleben die Aufklärung als Erleichterung, weil sie diffuse Wahrnehmungen, die sie sich nicht erklären konnten, plötzlich einordnen können.

Oft schließt sich dann die Suche nach dem leiblichen Vater an. Die ist meist mühevoll und langwierig. Ärzte, die Auskunft geben könnten, sind bereits verstorben, Unterlagen werden erst seit 2018 zentral gesichert. Spenderkinder, die früher entstanden sind, haben aber auch ein Recht, zu erfahren, wer ihr leiblicher Vater ist. Deswegen freuen wir uns sehr, wenn sich Männer, die Samen „gespendet“ haben, selbst bei uns melden oder wenn wir Hinweise von anderen Verwandten oder Angehörigen bekommen (info@spenderkinder.de oder spenderkind-giessen77@web.de).

Fernsehdokumentation bei ARTE: Re: Samenbank oder Hausbesuch? Wunschkinder von fremden Vätern am 8. November 2021

Am Montag, den 8. November 2021, sendet ARTE die Dokumentation „Re: Samenbank oder Hausbesuch? Wunschkinder von fremden Vätern“. Darin geht es vor allem um private Samenvermittlung. Gezeigt werden eine alleinstehende Frau und ein Frauenpaar, die sich ihren Kinderwunsch mit privater Samenvermittlung erfüllen möchten. Gewünscht wird ein Kind, das bedingungslos liebt bzw. das seine beiden Wunschmütter als alleinige Eltern anerkennt. Das Frauenpaar möchte dem Kind zwar Kontakt zum Vater ermöglichen, wenn das Kind dies wünscht. Lieber wäre den Frauen aber, das Kind hätte kein Interesse daran, und fügt hinzu „wir wollen die Eltern sein“.

Welche Rolle spielt der genetische Vater?

Die Leiterin einer dänischen Samenbank erklärt, dass es zwar eine genetische Verbindung zwischen genetischem Vater und Kind gebe, dass jedoch der genetische Vater keinen Kontakt zum Kind haben dürfe, um die soziale Elternstellung der Wunscheltern nicht zu gefährden. Interessen des Kindes werden dabei nicht berücksichtigt.

Bei privater Samenvermittlung gibt es keine solchen Vorgaben. Zwei private „Samenspender“ berichten von ihren Erfahrungen. Einer von ihnen hat über 120 Kinder gezeugt, der andere nennt keine Zahl, „spendet“ aber seit Jahren zwei bis dreimal im Monat. Sie sind offen für Kontakt zu den entstehenden Kindern. Einer der beiden erzählt, wie herausfordernd die Rollenverteilung bereits auf Ebene der Eltern ist, wie ein Kind nach der Geburt auf seinem Bauch lag, die Wunschmutter ihn dann aber doch wegschickte, weil er in ihren Augen die Zweisamkeit der Wunschmütter mit dem Kind störte.

Bei Spenderkinder-Mitglied Britta und ihrem Vater Dietrich fügen sich die Perspektiven zu einer gemeinsamen Geschichte zusammen und vereinen Rückblick und Ausblick: Dietrich reflektierte seine Zeit als „Samenspender“ vor über 20 Jahren. Er übernahm Verantwortung für die entstandenen Menschen, indem er sich in einer DNA-Datenbank registrierte. So fand er Britta, die ihren genetischen Vater und Halbgeschwister suchte. Die beiden lernen sich kennen – und zur genetischen Verbindung kommt eine soziale Beziehung hinzu. Das bringt ganz neue Herausforderungen mit sich. Wieviel „Vater“ ist ok? Die unkomplizierte Anrede per Vorname ist für alle sofort selbstverständlich. Mit wachsender sozialer Beziehung stellt sich die Frage: Was braucht es für die Anrede „Vater“? Die Doku wagt einen kurzen Einblick – eine Fortsetzung wäre schön!

Die Sendung ist über die Mediathek abrufbar.

Das Fremde im eigenen Spiegelbild – Martina im Interview mit Sunny im Oktober 2021

Im Youtube-Interview mit Sunny spricht Martina darüber, wie sie erfahren hat, dass sie ein Spenderkind ist und von ihrer Suche nach ihrem biologischen Vater. Der Blick in den Spiegel macht das Unbekannte sichtbar, aber doch nicht greifbar.

Wer hat eine Idee, wer Martinas biologischer Vater sein könnte? Er lebte 1985 (evtl. auch schon vorher) im Raum Essen, ist vermutlich groß, blond und mindestens 53 Jahre alt, eher älter. Jeder Hinweis kann helfen! Hinweise gerne an info@spenderkinder.de.

Podcast „Eros und Psyche“: Gynäkologin Miriam Mottl im Gespräch mit den Spenderkindern Sandra, Britta und Anne

In der aktuellen Folge des Podcasts Eros und Psyche „Wäre ich wenigstens aus einem one night stand entstanden!“ Das Gespräch mit den Spenderkinder Schwestern spricht Gastgeberin Miriam Mottl mit den drei Spenderkindern Sandra, Britta und Anne. Im Gespräch geht es darum, wie die drei Spenderkinder selbst Schweigen und Aufklärung erlebt haben und was sie sich für andere Spenderkinder wünschen. Miriam Mottl bringt ihre Erfahrungen als Gynäkologin an einer Kinderwunschklinik ein.

SWR-Nachtcafé „Die Wahrheit muss ans Licht“ am 17.09.2021 mit Spenderkind Sandra

Am 17. September 2021 war Spenderkindermitglied Sandra zu Gast in der Sendung SWR-Nachtcafé „Die Wahrheit muss ans Licht“. Etwas ausführlicher gibt es den Beitrag von Sandra auf Youtube. In der Sendung erzählt sie, wie sie mit 38 Jahren von ihrer Mutter erfuhr, dass sie durch Samenvermittlung in der Praxis eines Tübinger Frauenarztes entstand. Die Mutter hatte ihrem Mann versprochen, Sandra bis zu seinem Tod nicht aufzuklären. Als es dann soweit war, suchte die Mutter das Gespräch mit Sandra. Was genau sie sagen wollte, bleibt im Dunkeln, denn Sandra erriet sofort worum es ging.

Sandra möchte besonders anderen Eltern von Spenderkindern ans Herz legen, ihre Kinder – auch wenn diese bereits erwachsen sind – über ihre Entstehungsweise aufzuklären. Für die Aufklärung erwachsener Spenderkinder haben wir extra Hinweise zusammengestellt.

Außerdem ist Sandra auf der Suche nach ihrem biologischen Vater und möglichen Halbgeschwistern. Sie wurde im Jahr 1982 in der Praxis von Dr. Rimbach in Tübingen gezeugt. Es ist bekannt, dass der Arzt Ehemänner seiner Patientinnen, die bereits ein Kind hatten, als „Spender“ anfragte.

Wer weiß etwas oder kennt jemanden, der einen Hinweis geben könnte? Auch kleine Informationen können weiterhelfen! Hinweise bitte an Info@spenderkinder.de.

ZDF Terra Xpress „Wer ist mein Vater“ am Sonntag, den 8. August 2021

Am Sonntag, den 8. August, ging es in der ZDF-Sendung Terra unter dem Titel „Wer ist mein Vater? Anonyme Samenspender und ihre Kinder“ (noch in Mediathek abrufbar, Minute 1 bis 12) um die Kontaktaufnahme zwischen Spenderkindern und dem leiblichen Vater bzw. Halbgeschwistern.

Udo gab in den 80er Jahren, 7 Jahre lang alle zwei Wochen, in einer Frauenarztpraxis in Essen Samen ab, damit daraus Kinder gezeugt würden. Jahrzehnte später wird er durch einen Zeitungsartikel darauf aufmerksam, dass viele Spenderkinder auf der Suche nach ihren leiblichen Vätern sind. Udo nimmt Kontakt mit dem Verein Spenderkinder auf und registriert sich in einer DNA-Datenbank, damit seine Kinder ihn finden können. Er erzählt auch seiner Tochter Andrea davon. Die Kinder, die er gezeugt hat, sind ihre Halbgeschwister. 

Christoph erfährt von seiner Mutter, dass er mit Samen aus Essen entstanden ist. So konnte seine Mutter ein leibliches Kind bekommen. Nun ist er auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. In einer DNA-Datenbank findet er einen nahen Verwandten.

Sunny entstand in Berlin mit Samen, den der Arzt ihrer Mutter vermittelte. Im Alter von 10 Jahren erfuhr sie davon. Als Erwachsene hat sich Sunny in einer DNA-Datenbank registriert. Auch sie hat einen nahen Verwandtentreffer.

Wir Spenderkinder wünschen uns sehr, dass weitere „Samenspender“ Udos und Peters Beispiel folgen, zu ihren genetischen Kindern stehen und sich am besten in einer DNA-Datenbank registrieren. So können suchende Kinder sie direkt finden. Alternativ freuen wir uns auch, wenn sich ehemalige „Samenspender“ direkt bei unserem Verein melden und zum Beispiel ein Suchprofil auf unsere Homepage setzen.

Rechtliche Ergänzung zum Beitrag: Auf das Recht des Kindes, den Namen seines genetischen Vaters zu erfahren, wies bereits 1970 der Justiziar der Bundesärztekammer im Zusammenhang zur Samenvermittlung hin.Seit 2018 gibt es ein zentrales Register, bei dem Spenderkinder unabhängig von den Ärzten ihrer Mütter Auskunft erhalten können. Anonymitätsversprechen waren hatten aber auch vorher keine rechtliche Grundlage.

WDR-Sendereihe Lebenszeichen „Die Schattenseiten der Leihmutterschaft“ am Sonntag, 1. August 2021

Am Sonntag, den 1. August, ging es in der WDR-Sendereihe Lebenszeichen um Die Schattenseiten der Leihmutterschaft. Der Bindungsforscher und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Prof. Dr. Karl-Heinz Brisch, die Humangenetikerin und Philosophin Prof. Dr. Dr. Sigrid Graumann, die durch Eizellvermittlung und Leihmutterschaft entstandene 19jährige Katy sowie Spenderkinder-Vorstandsmitglied Anne diskutierten Leihmutterschaft aus zwischenmenschlicher Sicht. Oft wird „Leihmutterschaft“ als technische Möglichkeit verhandelt, an ein Kind zu kommen. Doch alle Beteiligten sind Menschen, erleben Gefühle und Verbindungen. Auch das Kind ist ein Subjekt und darf kein Vertragsobjekt werden. Der Verein Spenderkinder lehnt Leihmutterschaft ab.

Die Sendung ist bis Juli 2022 abrufbar, auch zum Nachlesen als PDF.

Kleine Korrektur zu Katys Situation: Katy hat keinen Kontakt zu ihrer Leihmutter, jedoch relativ guten Kontakt zu ihrer genetischen Mutter (der „Eizellspenderin“) und ihrer Familie.

ZDF-Doku „Der blinde Fleck in meinem Leben“ am Dienstag, den 13. Juli 2021

Am Dienstag, den 13. Juli, wurde um 22.15 Uhr in der ZDF-Sendereihe 37 Grad die Dokumentation Der blinde Fleck in meinem Leben. Die Ungewissheit einer Samenspende von Julia Kaulbars gezeigt. Darin berichtet auf der einen Seite der ehemalige „Samenspender“ Peter wie er sich für seine genetischen Kinder findbar macht und auf der anderen Seite Spenderkind Astrid von ihrer erfolgreichen Suche nach ihrem genetischen Vater. Die Sendung ist weiterhin über den Link abrufbar.

Peter gab von Mitte der 80er bis Anfang der 90er Jahre in der Samenbank in Essen Samen ab. Er erfährt, dass viele Spenderkinder auf der Suche nach ihren genetischen Vätern sind und entschließt sich daraufhin, sich in DNA-Datenbanken zu registrieren, damit er gefunden werden kann.

Astrid erfährt im Alter von 40 Jahren von ihrer Entstehungsweise, nachdem sie ihr Leben lang das Gefühl hatte, dass etwas in ihrer Familie nicht stimmt. Daraufhin macht sie sich auf die Suche nach ihrem genetischen Vater.

Wir Spenderkinder wünschen uns sehr, dass weitere „Samenspender“ Peters Beispiel folgen, zu ihren genetischen Kindern stehen und sich am besten in einer DNA-Datenbank registrieren. So können suchende Kinder sie direkt finden. Alternativ freuen wir uns auch, wenn sich ehemalige „Samenspender“ direkt bei unserem Verein melden und zum Beispiel ein Suchprofil auf unsere Homepage setzen.

Rechtliche Ergänzung zur Doku: Auch vor 2018 gezeugte Menschen haben ein Recht darauf, zu erfahren, wer ihre leiblichen Eltern sind. Darauf wies bereits 1970 der Justiziar der Bundesärztekammer im Zusammenhang zur Samenvermittlung hin. Bis 2018 gezeugte Spenderkinder sind dazu jedoch auf die Auskunftsbereitschaft der Ärzte angewiesen, die den Samen vermittelten. Deswegen ist es so wichtig, dass es seit 2018 ein zentrales Register gibt, bei dem Spenderkinder unabhängig von einzelnen Ärzten Auskunft erhalten können.

Am Vortag gab es in Verbindung mit einer Vorschau zur Doku ein Interview mit Spenderkindervorstandsmitglied Anne zu psychologischen Aspekten bei Samenvermittlung im ZDF-Servicemagazin Volle Kanne.

Filmpremiere MENSCHENSKIND! beim DOK.fest München2021

Der Film MENSCHENSKIND! feiert beim Dokumentarfilmfestival in München seine Deutschlandpremiere! Die Filmemacherin Marina Belobrovaja ist Mutter einer aus privater Samenvermittlung hervorgegangenen Tochter. Im Dokumentarfilm MENSCHENSKIND! zeigt sie ihre eigene Familiengeschichte und die anderer nicht normativer Familien. Zwei erwachsene Spenderkinder sind auch dabei.

Das DOK.fest München 2021 beginnt am Mittwoch, 5. Mai. Man kann den Film bis zum 23. Mai online sehen. Tickets gibt es für 6 € direkt beim Film. Für Neugierige gibt es vorab schon den Trailer.

(c) DOK.fest München MENSCHENSKIND!

Welt am Sonntag „Suche nach dem Vater“ am 21. Februar 2021

In der Welt am Sonntag vom 21. Februar 2021 erzählt der Artikel „Suche nach dem Vater“ von Wolfgang Büscher die Geschichte der Halbgeschwister Alexander, Stefano, Nina und Anne (mir). Wir haben uns über DNA-Datenbanken gefunden und sind nun gemeinsam auf der Suche nach unserem genetischen Vater. Der Artikel ist auch als Online-Version verfügbar, unter dem Titel Anonyme Samenspender – „Du bist eben der Sohn deiner Mutter“ allerdings nur mit Welt-Abo (kostenloser Probemonat möglich).

Anders als es in der Zusammenfassung der Printausgabe steht, ist das Recht auf Kenntnis der eigenen Abstammung altbekannt und waren Anonymitätsversprechen immer ungültig.

Im Artikel wird beschrieben, dass Stefanos Eltern zunächst ein Spanier als „Spender“ zugesagt worden war. Stefanos DNA-Test zeigte jedoch, dass er keine spanischen Wurzeln hat. Wer ist dann unser genetischer Vater? Wir freuen uns sehr über alle Hinweise. Und natürlich freuen wir uns auch über weitere Halbgeschwister! Auch Menschen, die selbst keine Spenderkinder sind, uns aber bei der Suche helfen möchten, können das tun, indem sie sich selbst in DNA-Datenbanken registrieren lassen. Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto einfacher können Verbindungen aufgespürt werden.