Am 13. Januar 2009 wird um 22.15 Uhr bei der Sendung 37 Grad auf ZDF der Beitrag Wunschkind von der Samenbank der renommierten Filmemacherin Ulrike Baur von Manuela gezeigt. Eine Wiederholung wird am 20.1. um 2 Uhr morgens ausgestrahlt. Am 14. Januar um 19.30 Uhr folgt dann eine Diskussion zum Thema im ZDFdokukanal, an der Sybille teilnimmt, um die Sicht der Kinder zu schildern. Hiervon weden Wiederholungen am 15.1. um 15.45 Uhr und 23.30 und am 16.1. um 12.00 Uhr und 21.45 Uhr ausgestrahlt. Mehr dazu unter folgender Internetseite.
Stina
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Artikel in der Bella und dem Reutlinger Generalanzeiger
In der Frauenzeitschrift Bella vom 19.11.2008 ist ein Artikel über "Laura" aus unserer Gruppe erschienen, in dem Sie erzählt, wie sie seit ihrem 10. Lebensjahr mit dem Wissen umgegangen ist, ein Spenderkind zu sein.
Leider passen die ergänzenden Berichte über eine Mutter und einen Spender nicht ganz dazu. Man erfährt nur, dass der Spender Kinderlachen mag und deswegen anderen Paaren helfen möchte. Aber ob er einverstanden wäre, dass die durch ihn gezeugten Kinder später seine Identität erfährt, sagt er nicht. Schade, dass er anscheinend so wenig daran denkt, dass er auch die Kinder glücklich machen könnte.
Die im Artikel dargestellte rechtliche Situation ist so nicht korrekt, deshalb hat "Laura" hier eine Richtigstellung und einen persönlichen Kommentar eingefügt.
Außerdem erscheint am Samstag, dem 22.11.2008 ein Artikel über meine Geschichte im Reutlinger Generalanzeiger im Wochenmagazin Heimat und Welt. Stina
Toni bei SWR Nachtcafe
Beim SWR Nachtcafe wird am Freitag, den 19.9. um 22 Uhr eine Themenrunde zu "Schicksal Herkunft?!" stattfinden. Am Anfang der Sendung wird Toni von Spenderkinder.de 10 Minuten interviewt. Wir freuen uns sehr über die Gelegenheit, an einer Fernsehsendung teilzunehmen, und hoffen dass sie zu einer weiteren Öffnung der Gesellschaft zu Samenspenden und ihren Auswirkungen beitragen wird. Dafür auch ein besonderes Dankeschön an Toni, denn es erfordert viel Mut und Engagement, sich offen im Fernsehen interviewen zu lassen. Eine Wiederholung gibt es am 20.9. um 12 Uhr. Stina
Beitrag über einen Spender in den USA
Gestern kam im ZDF-Auslandsjournal der Beitrag Suche nach den unbekannten Kindern. Leider habe ich erst kurzfristig davon erfahren, sonst hätte ich natürlich hier darauf hingewiesen. Der Beitrag handelte von einem Spender und dem durch ihn gezeugtem zehnjährigen Kind und ihre Beziehung zueinander, seit sie sich vor 3 Jahren über das US-Register gefunden haben. Es war eine sehr schöne Geschichte, denn inzwischen sind der Spender und die Mutter Freunde und er trifft die durch ihn gezeugten Kinder regelmäßig, obwohl er am anderen Ende des Landes lebt.
Was mich etwas geärgert hat, war dass es in einem Nebensatz so dargestellt wurde, als könnte jedes so gezeugte Kind in Deutschland natürlich die Identität des Spenders erfahren. Gerade das ist ja nicht so, und im Gegensatz zu den USA können sich die Eltern hier oft noch nicht einmal den Spender aussuchen oder bekommen keine weiteren Informationen über ihn wie die Krankengeschichte und die Hobbys, so dass man überhaupt nichts über den Spender weiß.
Internationale Verbindungen
Heute bin ich endlich der internationalen Mailingliste "People Conceived Via Donor Insemination" beigetreten, die inzwischen über 200 Mitglieder hat. Es ist toll, in Kontakt mit so vielen anderen zu stehen und feszustellen, dass man ähnliche Gefühle hat, obwohl man am anderen Ender Welt lebt, eine andere Sprache spricht und sich in einem ganz anderen Lebensabschnitt befindet. Und ich bin sehr beeindruckt davon, wie weit fortgeschritten die Diskussion in den USA, Australien und Großbritannienschon ist. Es gibt zahlreiche Internetseiten und Blogs, einige habe ich auch verlinkt.
Stina
Verfassungsbeschwerde nicht zur Entscheidung angenommen
Leider habe ich letzte Woche die Nachricht bekommen, dass das Bundesverfassungsgericht meine Verfassungsbeschwerde
nicht zur Entscheidung annehmen wird. Recht haben und Recht bekommen sind doch sehr unterschiedliche Sachen … Die anderen Spenderkinder und ich sind sehr enttäuscht. Manuela hat es mit folgenden Worten sehr gut ausgedrückt: "Ich fühle mich bevormundet in diesem Rechtssystem – damals wie heute bestimmen Dritte über unser Schicksal, aber Verantwortung will dann schlussendlich keiner tragen." Ganz so schlimm ist es insgesamt nicht, denn ich kann immer noch eine Zeit lang auf normalem Wege ohne Prozesskostenhilfe eine Klage einreichen. Das werde ich mir jetzt überlegen und mir dazu viel Rat einholen.
Eine Begründung für die Nichtannahme gab es nicht, deswegen kann ich nur rätseln, woran es gelegen hat. Eine Begründung wäre aber gerade wichtig gewesen, um zu wissen, wann man als betroffenes Kind einen Anspruch gegen die Klinik hat, dass diese die Daten aufbewahren kann. Ich vermute aber, dass bei Kindern, die nach 1989 und dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kenntnis der genetischen Abstammung ein deutlich strengerer Maßstab angelegt wird. Trotzdem bleibt das Problem, dass ausdrücklich nichts gesetzlich geregelt ist. Stina
Mehr Berichte und Gedanken über das Wissen über die genetische Abstammung
Seit ein paar Tagen befinden sich auf der Internetseite auch Gedanken von Anna, einigen vielleicht bekannt aus dem WDR-Beitrag. Es ist schön, dass langsam mehr Berichte zusammen kommen, und wir haben bisher sehr viele positive Reaktionen darauf bekommen. In dem Spiegel-Thema vor 3 Wochen ging es um Reproduktionsmedizin, leider wieder nur aus der Sicht der Eltern und Ärzte. Begleitend erschienen ein paar Artikel auf Spiegel-Online, darüber ein Bericht in dem ich vorkam. In den anderen Berichten ging es aber wieder nur um Leihmütter und einen eher verantwortungslosen Samenspender, der sich damit aus das Affäre zieht, dass er hofft dass es den durch ihn gezeugten Kindern bei den Wunscheltern doch bestimmt super geht. Ich habe mich bemüht, einige der Artikel bei den links unterzubringen.
Ein anderer sehr interessanter Artikel auf Spiegel-Online handelte dagegen von einer Frau, die erst mit 43 Jahren erfahren hat, dass sie nicht die leibliche Tochter ihrer Eltern ist, sondern nach der Geburt im Krankenhaus vertauscht wurde. Sie sagt, das zu erfahren wäre ein Gefühl als habe das Leben einen gerade k.o. geschlagen. Diese Emotionen konnte ich sehr gut nachvollziehen. Es ist natürlich etwas ganz anderes, als zu erfahren, dass man aus einer anonymen Samenspende stammt. Sie kennt keinen genetischen Elternteil, das war nicht beabsichtigt und sie wurde auch nicht über etwas getäuscht. Aber auch sie möchte jetzt herausfinden, wer ihre genetischen Eltern sind, sie sagt sie möchte Gewissheit haben. Genauso geht es mir auch. Eine Journalistin hat mir vor einigen Wochen gesagt, dass es sehr schwierig zu vermitteln ist, weswegen für einen Men-schen die genetische Abstammung so eine große Bedeutung besitzt. Ich meinte als Antwort, dass den meisten Menschen einfach nicht bewusst ist, wie sehr unsere Identifikation (ob positiv oder negativ) auf den Eltern oder der weiteren Familie beruht. Es ist ein Wissen, das fast alle Menschen ganz natürlich besitzen, und dessen Stellenwert man erst bemerkt, wenn es verschwunden ist. Und dann fühlt man sich k.o. geschlagen oder als würde der Boden unter den Füßen weggezogen …
Stina
Neuer Name Spenderkinder.de
Ab heute gibt es nur noch „unsere“ Internetseite spenderkinder.de. Der Name ist aussagekräftiger und zeigt auch, dass wir inzwischen eine kleine Gruppe von Spenderkindern sind. Unter Meinungen und Geschichten gibt es jetzt drei Beiträge, und bald werden mehr dazukommen. So wird hoffentlich bald besser sichtbar, wie wir Spenderkinder mit unserer Situation umgehen und welche Wünsche und Hoffnungen wir haben. Und ab heute werde ich auch unter meinem Namen schreiben, da ich davon ausgehe, dass bald auch andere aktuelle Gedanken hier zu lesen sein werden.
Kontakt zu einem ehemaligen Spender der Uniklinik Essen
Vor drei Wochen hat sich eine ehemaliger Spender der Uniklinik Essen bei mir gemeldet. Er hat einen Zeitungsartikel über mich gelesen und sich sein eigenes Kind in einer solchen Lage vorgestellt. Wir haben auch schon miteinander telefoniert und er ist wirklich sehr nett. Leider kann er nicht mein Spender sein, da er ziemlich wahrscheinlich noch nicht 1979 gespendet hat. So ganz genau weiß er das aber natürlich nicht mehr nach über 25 Jahren. Auf die Frage hin, ob er denn nicht Angst hätte, irgendwie doch gerichtlich als Vater festgestellt zu werden, meinte er nur verschmitzt, dass bei ihm nicht so viel zu holen sei. Immerhin konnte ich ihn aber an zwei andere Spenderkinder vermitteln, bei denen zumindest der Zeitraum hinkommen könnte. Es wäre so toll, wenn es zumindest einem von uns gelingen würde, den Spender zu finden. Aber immerhin zeigt dies ja, dass nicht alle Spender total entsetzt angesichts eines möglichen Kontakts zu den Kinder sind, wie manche Menschen nur zu gerne behaupten. Und vielleicht liest ja auch mein Spender einmal einen Bericht über mich oder findet die Internetseite und meldet sich bei mir.
Leider ist es aber sehr schwierig, nur anhand von Fotos zu erkennen, ob man irgendwie verwandt sein könnte, besonders wenn noch der Altersunterschied und ein anderes Geschlecht dazu kommt. Ich überlege auch bei den Fotos der anderen Spenderkinder manchmal, ob es vielleicht sein könnte, das wir verwandt sind. Aber das wäre schon ein großer Zufall, und viele Ähnlichkeiten bildet man sich vielleicht auch nur ein. Wirklich Gewissheit würde nur ein Gentest bringen, und die sind mit um die 600 Euro sehr teuer und bei möglichen Halbgeschwistern meines Wissens auch nur dann halbwegs zuverlässig, wenn die Mütter gleich mitgetestet werden, was das Ganze noch teurer macht. Stina
Bloße Neugier?
Ich habe mir heute den Echtzeit-Bericht "Der unsichtbare Dritte" angesehen und finde ihn insgesamt sehr gut. Dominique fasst sehr gut zusammen, was auch ich fühle: einerseits diese Leere wenn es um Sachen geht, die man eventuell geerbt hat; und gleichzeitig aber auch den Wunsch, nicht sein ganzes Leben lang nach dem Spender suchen, sondern sich auf die Zukunft konzentrieren zu wollen.
Der Auftritt von Prof. Katzorke ist aber wieder bemerkenswert. Auf die Frage hin, ob die Kinder die jetzt nach ihrer Herkunft suchen, ihm nicht irgendwie leid tun, sagt er ganz klar nein, denn man habe ja damals den
Willen der Eltern erfüllen wollen. Eine sehr elegante Umschreibung für: Die Kinder haben mir kein Geld gezahlt. Der Beitrag bemerkt sehr richtig, dass (spätestens) seit 1989 jeder das Recht auf erlangbare Informationen über die eigene Herkunft hat – und dass die Ärzte in der Praxis aber die Anonymität der Spender höher werten. Wer oder was legitmiert die Ärzte eigentlich zu einer solchen Wertung? Von einem Geheimhaltungsinteresse des genetischen Vaters ist in besagtem Urteil des Bundesverfassugsgerichts nicht die Rede.
Prof. Katzorke meint außerdem, dass noch nicht klar wäre, inwiefern "bloße Neugier" zur Kenntnis der Spenderdaten berechtigen würde. Damit übersieht (?) er nur leider, dass es ein ziemlicher Unterschied ist, ob man wissen möchte, wann der Nachbar nach Hause kommt oder aber von wem
man an die 50 % der genetischen Anlagen geerbt hat. Bloße Neugier ist das nicht – es ist eine Frage, die zumindest mich oft beschäftigt und nicht nur mein "maximales Wohlbefinden" beeinträchtigt. Und nebenbei bemerkt: in dem Urteil steht auch nichts davon, dass man ein ganz besonderes Erkenntnisinteresse haben muss. Dass niemand einfach mal so fragt, wer denn sein genetischer Vater ist, sollte doch wohl klar sein. Stina