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Interview bei Wolf's Talk

"Stephanie", die durch eine DI entstanden ist, wurde von Heiko Wolf zur Thematik interviewt. Ein gelungenes Interview zum Anhören und Herunterladen auf: www.wolftalk.de in der mittleren Rubrik unter "Gesellschaft". Anne

Reaktion einer Freundin und nicht aufklärende Eltern

Neulich habe ich die bisher niedlichste Reaktion auf das Geständnis erlebt, mit einer Samenspende gezeugt worden zu sein. Wir kamen darauf, weil mich meine Freundin fragte, ob ich denn eigentlich Geschwister habe. Ich habe dann die Wahrheit gesagt – wahrscheinlich, aber ich kenne sie nicht – und weil man das mit einer normalen Familienkonstellation wirklich kaum erklären kann, habe ich dann kurz von der Samenspende erzählt. Meine Freundin sah mich nur interessiert an und meinte: Krass! Aber da haben Deine Eltern aber ganz schön Glück gehabt mit der Spende. Und das war es dann und wir haben zusammen einen Film gesehen.

Ich lese ja ab und zu in einem Kinderwunschforum mit, um die Seite der Eltern mitzubekommen, aber auch weil es dort ab und zu interessante Film- und Literaturtipps gibt. In dem Forum sind ganz verschiedene Menschen, und darunter auch solche, die ganz entschieden für die Aufklärung der Kinder sind. Was mich aber regelmäßig schockiert, sind diejenigen, die sich bewusst gegen eine Aufklärung ihrer Kinder entscheiden und dann auch noch sagen, das wäre ja die private Angelegenheit jedes Einzelnen. Sie wären ja einen so langen und schmerzhaften Weg gegangen und man könne nur wegen der immer noch so intoleranten Gesellschaft dem Kind und dem Umfeld nicht die Wahrheit sagen. Bei solchen Äußerungen wird mir immer ganz anders. Zunächst ist es zu einfach zu behaupten, wenn andere die eigenen schmerzhaften Erfahrungen nachvollziehen könnte, würden sie die Entscheidung für eine Samenspende und das Verschweigen besser verstehen. Wir Spenderkinder können alle auf einen sehr schmerzhaften Prozess der Kenntnis über unsere Entstehungsart verweisen – aber wenn man so argumentiert, muss man keine weiteren sachlichen Erwägungen bringen, warum das Verschweigen falsch ist.

Es handelt sich gerade nicht um die Privatsache dieser Eltern, denn sie nehmen sich das Recht heraus, für ihr Kind zu bestimmen, dass dieses grundsätzliche Tatsachen über seine Existenz nie erfahren soll. Es wird von den eigenen Eltern angelogen werden. Das kann kein noch so schmerzhafter Kinderwunsch rechtfertigen. Eigentlich sagen sie: ich liebe mein Kind über alles – nur seine Grundrechte werde ich ihm nicht ganz geben. Und diese Eltern verschweigen die DI trotz der nicht so geringen Chance, dass alles irgendwann einmal herauskommt. Wie soll die Gesellschaft denn je toleranter werden, wenn diejenigen, die sich bewusst für diesen Weg entschieden haben, nicht dazu stehen? Wenn ihre Familie und ihr Umfeld sie liebt und schätzt, dann werden sie auch eine solche Entscheidung akzeptieren.
Stina

Thema Kinderwunsch und Elternsuche bei Phoenix am Montag, 17.8.

Die ersten beiden Filme handeln direkt von Samenspende:

12.30 Das Geheimnis meiner Herkunft Auf den Spuren einer Samenspende Film von Anja Kretschmer, RBB/2008 Immer mehr Paare mit Kinderwunsch und ohne Erfolg bei der natürlichen Zeugung suchen eine der vielen Praxen auf, die sich auf die "Insemination" spezialisiert haben. Inzwischen entstehen jährlich rund 5.000 Babys durch Samenspenden. Das Geheimnis ihrer Herkunft verunsichert die meisten so gezeugten Menschen. Wer ist ihr biologischer Vater? Haben sie eine Chance, ihn ausfindig zu machen? Gibt es noch weitere Kinder von ihm – Halbgeschwister? Der Film zeigt, dass die technisierte Zeugung für die Betroffenen mehr ist als ein "kleiner Kunstgriff" der Medizin.

13.00 Wunschkind von der Samenbank Film von Ulrike Baur, ZDF/2009 Der Film beleuchtet das Thema "Samenspende" aus drei verschiedenen Perspektiven.

13.30 Kuckuckskinder Auf der Suche nach dem richtigen Vater Film von Iris Pollatschek, Jörg Telemann, ZDF/2009

14.00 Ein unmoralisches Angebot Mutterglück dank Eizellspende Film von Uta Kolano, HR/2009

Verein mit neuem Layout

Seit dem 18.07.2009 hat sich viel geändert: Spenderkinder ist ein Verein! Bei unserem zweiten Spenderkinder-Treffen im Juni haben wir uns unter anderem überlegt, dass wir uns hiermit eine festere Struktur geben wollen. Nach dem Entwurf einer Satzung ging es dann ganz schnell, der erste Vorstand besteht aus Antonija und Babett. Jedes Spenderkind, das Lust hat bei uns mitzuarbeiten, kann einen Mitgliedsantrag stellen. Antonija hat uns vor zwei Wochen bereits beim SWR Nachtcafe vertreten und dort von der Vereinsgründung erzählt.

Das Treffen war wieder einmal viel zu kurz… Es gab viel Persönliches zu erzählen und viele Ideen zu besprechen, von denen wir hoffentlich bald Näheres berichten können.

Seit zwei Tagen hat die Seite jetzt auch ein neueres und wie ich finde wesentlich schöneres Design. Besonders hervostechend ist unser Logo, das Dana entworfen hat und das mit dem Spermium, das die halbe DNA in die Eizelle mitbringt und mit dem verschmelzenden Kern Spenderkinder bildet sehr aussagekräftig ist.
Stina

Radio Feature "Mein Vater von der Samenbank" WDR 5

Der Radio-Beitrag "Mein Vater von der Samenbank- Auf der Suche nach der eigenen Identität" von Valentin Thurn und Frank Bowinkelmann wird am Sonntag 21. Juni 2009, von 11.05 – 12.00 Uhr und am Montag 22. Juni 2009, 20.05 – 21.00 Uhr jeweils auf WDR 5 gesendet.

Als Anna von ihrer Mutter erfährt, dass sie mit dem Samen eines Fremden gezeugt wurde, ist sie zunächst wie gelähmt. Wochenlang schaut sie sich die Fotoalben der Familie an, vergleicht ihr Gesicht mit dem des Vaters und der Schwestern. Die Frage nach dem Unbekannten in ihrem Leben, lässt sie nun nicht mehr los. Rund 100.000 Kinder wurden bis heute in Deutschland mit Hilfe einer Samenspende gezeugt. Doch wenn die jungen Erwachsenen etwas über ihren genetischen Vater erfahren wollen, stoßen sie meist auf unüberwindbare Hürden. Dabei ist das Wissen um die eigene Abstammung eine wichtige Säule der eigenen Identität. Das Feature begleitet die junge Frau bei der Suche nach ihrem Erzeuger.

Treffen mit Bart von Donorkind

Ich habe mich heute mit Bart von donorkind.nl getroffen, unserem niederländischen Pendant. Sie haben seit 5 Jahren ein Register, in dem über 100 Spender und 150 Spenderkinder registriert sind, vor einem Monat gab es den ersten Treffer zwischen einem Spender und einer jungen Frau. Das Treffen war persönlich sehr nett und ich habe viele Anregungen bekommen, wie man das Register für Deutschland gestalten könnte, und die wir bei unserem Treffen am Samstag in Göttingen besprechen werden.

Bei unserem Gespräch bin ich ganz schön neidisch auf die Situation in den Niederlanden geworden: dort sind seit 5 Jahren anonyme Spenden verboten, und gesetzlich ist ganz klar festgelegt, dass die Spender den Kindern rechtlich zu nichts verpflichtet sind. Das macht es natürlich viel einfacher, bereit zu einem Kontakt zu sein. Auch die Altfälle sind in einer etwas besseren Situation als wir, denn sie haben wenigstens ein paar Daten über den Spender erhalten wie das Geburtsjahr, den Beruf, die Größe und die Haarfarbe. Damit kann man in einem Register schon einigermaßen suchen. Ich verstehe die Gesetzeslage in Deutschland einfach nicht, die im Endeffekt weder den Spender noch den Kindern irgendwie dient.

Übrigens treffen sich auch die niederländischen Spenderkinder am 20. Juni. Für sie ist es ein geschichtsrächtiges Datum, weil genau vor 5 Jahren anonyme Spenden verboten worden. Hoffentlich können wir in Deutschland irgendwann genaus zurückblicken.

Stina

Dokumentation Bio-Dad

Es gibt eine neue Dokumentation des kanadischen Regisseurs Barry Stevens zum Thema Samenspende und künstlich assistierte Zeugung: Bio Dad. Barry Stevens ist selbst Spenderkind und hat im Jahr 2001 bereits die hoch gelobte Dokumentation "Offspring" gemacht. Ich finde den Film sehr schön und gelungen – vor allem hat er ein Ende, dass wir uns alle wünschen würden, nämlich herauszufinden wer der Spender war und Geschwister finden. Hier kann man sich die gesamte Doku (90 Minuten) auf Englisch ansehen. Stina

Zweites Spenderkinder-Treffen geplant

Am 20. Juni wird unser zweites Treffen in Göttingen stattfinden. Wahrscheinlich werden wir zu fünft sein und freuen uns schon darauf Erfahrungen auszutauschen und zu überlegen, wie wir unser Anliegen besser in der Öffentlichkeit vertreten können und das Spenderkinder-Register verwirklichen können. Stina

Fernsehtip Rundfunk Berlin-Brandenburg

Am Samstag, den 23. 5. wird um 18.02 Uhr im RBB der Beitrag Das Geheimnis meiner Herkunft von Anja Kretschmer gesendet. Eine Wiederholung gibt es am Montag, den 25.5. um 10.05 Uhr.

Hier die Ankündigung des RBB:

Eine boomende Branche. Immer mehr Paare mit Kinderwunsch und ohne Erfolg bei der natürlichen Zeugung suchen eine der vielen Praxen auf, die sich auf die "Insemination" spezialisiert haben.

Inzwischen entstehen jährlich rund 5.000 Babys durch Samenspenden unbeteiligter Dritter.
Das Wissen um ihre Herkunft verunsichert die meisten so gezeugten Menschen, wenn sie davon erfahren. Wer ist ihr biologischer Vater? Haben sie eine Chance, ihn ausfindig zu machen? Gibt es noch weitere Kinder von ihm – Halbgeschwister?

Der Film von Anja Kretschmer begleitet Suchende. Und er zeigt, dass die technisierte Zeugung für die Betroffenen mehr ist, als ein "kleiner Kunstgriff" der Medizin.
Stina