Samenspende – Wer ist mein Vater? – zwei erwachsene Spenderkinder, ein Spender, der offen spendet, sowie der beklagte Reproduktionsmediziner kommen zu Wort.
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WDR-online
"Mir fehlt ein Teil der eigenen Identität" ist der Titel eines Artikels, für den ein erwachsenes Spenderkind, sowie die Pro-Familia-Beraterin Sabine Földi interviewt wurden. Die angebliche Aufbewahrungsfrist – (siehe Punkt 5.) der Daten von nur 10 Jahren ist jedoch nicht korrekt, auch wenn das vielfach zu lesen ist.
ZDF Info
Unter dem Titel Das Kind der Anderen zeigt das ZDF eine Dokumentation zum Thema Eizellspende von Dr. Kristina Kayatz. Wie Kinder aus Eizellspende ihre Situation erleben, können die meisten noch nicht selbst sagen. Deshalb wurde ein erwachsenes Spenderkind aus unserem Verein zum Umgang mit anonymer Herkunft interviewt (Minute 18-20).
Beitrag in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
In der WAZ erschien heute einen Beitrag mit dem Titel Essener Frauenarzt soll Identität von Samenspender benennen.
Sendung "Lebenszeichen" im WDR 5
Unter dem Titel "Auf der Suche nach dem unbekannten Dritten" kommen in diesem Radiobeitrag Herr Prof. Dr. Katzorke (Reproduktionsmediziner), Frau Dr. Thorn (Familientherapeutin), Frau Müller (Juristin), ein ehemaliger Spender, drei erwachsene Spenderkinder sowie die Eltern eines erwachsenen Spenderkindes zu Wort. Der 25minütige Podcast kann hier angehört werden.
Durch den Beitrag führt kommentierend die Journalistin Maria Riederer.
Bericht im Stern über Klage gegen Reproduktionsarzt
In der Stern-Ausgabe von diesem Donnerstag (20.12.2012) findet sich ein Beitrag über Sarahs Prozess gegen einen Reproduktionsarzt mit kurzem Bericht über die mündliche Verhandlung am 12. Dezember vor dem OLG Hamm.
Reaktion auf Focus TV Beitrag vom 27.11.
Die Reportage "Papa aus der Samenbank", die am Dienstag den 27. November auf Sat. 1 lief war in meinen Augen so widersprüchlich, wie es der Titel schon erahnen ließ.
Ich habe gedacht, dass der Fokus auf Spenderkindern läge, die durch eine Samenspende aus Reproduktionskliniken entstanden sind und nicht, dass es ebenfalls um private Samenspenden gehen würde.
Private Samenspenden sind nicht mit jenen aus einer Klinik zu vergleichen. Es kam bei dieser Thematik zu viel die Vorstellung durch, dass beinahe alle privaten Samenspenden durch Geschlechtsverkehr abgewickelt würden, was nicht der Fall ist. Der ausgewählte private Samenspender war ein sehr negatives Beispiel und hat ein ebenso negatives Bild auf die Samenspende im Allgemeinen projeziert. Jegliche Informationen über AIDS oder sonstige Krankheiten fehlten. Die Bechermethode wurde lediglich bei den Samenbanken vorgestellt, jedoch wird diese auch bei lesbischen Paaren verwendet. Ich habe mich derweil auch gefragt, wieso die Frau, die durch private Samenspende ein Kind bekommen hat mit dem Spender Geschlechtsverkehr hatte, obwohl sie lesbisch war. Man sieht, dass schlecht recherchiert wurde und eine Fokussierung auf eins der beiden Thematiken sinnvoller gewesen wäre.
Hingegen war der Spender Frank von der Erlanger Samenbank ein Vorbild. Er ist YES-Spender und somit bereit, seine entstehenden Kinder kennenzulernen, wenn sie es wünschen. Ich fand ihn sympathisch, auch wenn es natürlich immer ein komisches Gefühl ist, mit einem Spender zu reden und seine Intention zu hören.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Erlanger Samenbank als innovativer und positiver dargestellt worden wäre und nicht privaten Samenspenden, sondern anderen Reproduktionskliniken entgegengestellt worden wären, welche bis heute eine ganzheitlich anonyme Methode befürworten. Vielleicht wäre dann meine Klage, die nur kurz angesprochen wurde, deutlicher und verständlicher gewesen. Denn der Zuschauer denkt jetzt, dass alle Spender von Samenbanken offen für die Spenderkinder wären. Eine verwirrende Darstellung.
Ich bin außerdem entsetzt über den Begriff "Papa" im Titel gewesen. Es hätte viel deutlicher rauskommen müssen, dass es eben darum nicht geht. Es geht lediglich um den Spender, den Menschen der die Hälfte von uns ausmacht. Eine Vaterfigur, die auch noch als "Papa" ironisch dargestellt wurde, war einfach fehl am Platz und zeigt wieder, dass die Thematik nicht vollends von den Journalisten hinterfragt oder dargestellt wurde. Mit dem Spender Frank habe ich eine ganze Weile geredet und es gab meiner Meinung nach sehr viele interessante Aussagen von uns, die man hätte verwenden können. Aber es wurde viel geschnitten und so gelegt, wie es zu dem Thema passte.
Im Großen und Ganzen ist es natürlich immer großartig, die Chance zu bekommen, öffentlich und zu guten Sendezeiten die Perspektive von Spenderkindern zu schildern und die Leute zum Nachdenken anzuregen. Dies hat meines Erachtens funktioniert – so oder so. Vielleicht ist es gerade die Sensationsgier, die das Thema polarisieren lässt. Aber, was bei allen Medien wichtig ist: Hinterfragen und Abwägen. Bei zwei Sätzen, die man von mir zeigte, saß ich auch mit offenem Mund vor dem Fernseher, weil es so aus dem Kontext gezogen wurde. Leider auch der letzte Satz, in dem ich zu Frank sage, er habe eine gute Einstellung. Diese Reaktion war nicht auf die vorangegangene Aussage von ihm bezogen, in der er sagt, er könne nicht genau wissen, ob er nicht doch väterliche Gefühle entwickeln könnte und andersherum.
Allgemein fand ich Frank super, weil er ganz klar sagt "JA, ich bin bereit dazu meine entstehende Kinder irgendwann mal kennenzulernen und werde nicht anonym bleiben". Aber genau dieser Satz hat den Journalisten auf seine Aussage wohl gut zu dem Konzept "Papa aus der Samenbank" gepasst, denn väterliche Gefühle kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich denke, dass das auch nicht möglich ist, weil der Spender nunmal ein fremder Mann ist und mein Vater/Papa mein Papa für mich ist, weil er eben schon immer diese Rolle in meinem Leben einnahm. Und das wird auch immer so bleiben. Schade, aber umgehen lässt sich das bei Medien leider nicht immer. Trotzdem danke an Fokus TV, dass dieses Thema behandelt wurde.
Sarah
Starbuck ab Donnerstag nächster Woche im Kino
Die am 16.08.2012 in Deutschland in die Kinos kommende Komödie Starbuck– setzt sich zum ersten Mal mit Samenspende aus der Sicht eines früheren Spenders und mehrerer durch ihn gezeugter Kinder auseinander.
Der Film handelt von David, der in einer Phase seines recht ungeordneten Lebens Sperma gespendet hat. Mit diesem wurden 142 Kinder gezeugt, die nun mit einer Sammelklage seine Identität herausfinden möchten. Die Klage wirft das Leben von David vollkommen um und er beginnt nach anfänglicher Ablehnung, jedes seiner Kinder persönlich kennen zu lernen, ohne ihnen jedoch zu sagen, wer er wirklich ist.
Im Großen und Ganzen merkt man, dass sich der Regisseur Ken Scott Gedanken über die Situation von Spenderkindern gemacht hat und ihren Wunsch nach Kenntnis der eigenen Abstammung nachvollziehen kann. Allerdings werden viele Situationen übertrieben und haben nichts mit den Intentionen von unserem Verein Spenderkinder gemeinsam. Eine ausführlichere Kritik mit genauerer Bezeichnung meiner Kritikpunkte findet ihr hier– (Achtung Spoiler!).
Insgesamt stellt der Film viele wichtige Perspektiven dar und ergreift Partei für die Seite der Spenderkinder, vernachlässigt dabei allerdings auch einige wie die der Eltern. Es ist keine total falsche, aber oft eine sehr emotionale und wenig realistische Darstellung. Im Großen und Ganzen ist aber einfach klasse, dass dieses Thema in die Kinos kommt und es wird hoffentlich viele Menschen zum Nachdenken anregen, da einige Fragen offen bleiben. Es lohnt sich allemal, diesen Film zu sehen, und Humor darf auch bei einem so ernsten und sensiblen Thema nicht fehlen.
Sarah
Bayerischer Rundfunk
Heute gab es einen Radiobeitrag mit zwei Spenderkindern aus unserem Verein. Der 27minütige Podcast kann hier angehört werden. Außer uns äußern sich noch die Eltern einer von uns, ein uns bekannter Spender und Hille Haker, Professorin für Moraltheologie und Sozialethik, zum Thema. Durch den Beitrag führt kommentierend die Journalistin Maria Riederer.
Anne
Artikel in der Gesund am 6. Juli und neuer Erfahrungsbericht
Am Freitag, 6. Juli 2012 erscheint im Heft „Gesund“ auf der letzten Seite der Artikel Samenspender-Kind sucht seine Herkunft über die Situation von uns Spenderkindern und ein bisschen über meine Geschichte. Gesund ist eine kostenlose Beilage zu einem Teil der Auflage der Welt, der Berliner Morgenpost, dem Hamburger Abendblatt, der Neuen Presse Hanover, Leipzig, Halle und Dresden. Mich ärgert etwas, dass ich dort zitiert werde, als hätte ich Gedanken gehabt, dass mein sozialer Vater nicht mein „richtiger Vater“ sei, obwohl ich mehrmals gesagt habe, dass ich solche Formulierungen ablehne. Für mich ist mein sozialer Vater mein „Vater“ und der Spender mein „genetischer Vater“. Wer der „richtige Vater“ ist, ist eine wirklich unnötige Interpretation.
Außerdem befindet sich seit zwei Wochen unter „Meinungen und Geschichten“ ein Beitrag von Sarah, in dem sie auch über ihre Klage gegen den Arzt ihrer Eltern erzählt.
Stina