Am Sonntag, den 8. August, ging es in der ZDF-Sendung Terra unter dem Titel „Wer ist mein Vater? Anonyme Samenspender und ihre Kinder“ (noch in Mediathek abrufbar, Minute 1 bis 12) um die Kontaktaufnahme zwischen Spenderkindern und dem leiblichen Vater bzw. Halbgeschwistern.
Udo gab in den 80er Jahren, 7 Jahre lang alle zwei Wochen,
in einer Frauenarztpraxis in Essen Samen ab, damit daraus Kinder gezeugt würden.
Jahrzehnte später wird er durch einen Zeitungsartikel darauf aufmerksam, dass
viele Spenderkinder auf der Suche nach ihren leiblichen Vätern sind. Udo nimmt
Kontakt mit dem Verein Spenderkinder auf und registriert sich in einer DNA-Datenbank,
damit seine Kinder ihn finden können. Er erzählt auch seiner Tochter Andrea
davon. Die Kinder, die er gezeugt hat, sind ihre Halbgeschwister.
Christoph erfährt von seiner Mutter, dass er mit Samen aus
Essen entstanden ist. So konnte seine Mutter ein leibliches Kind bekommen. Nun
ist er auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. In einer DNA-Datenbank
findet er einen nahen Verwandten.
Sunny entstand in Berlin mit Samen, den der Arzt ihrer Mutter vermittelte. Im Alter von 10 Jahren erfuhr sie davon. Als Erwachsene hat sich Sunny in einer DNA-Datenbank registriert. Auch sie hat einen nahen Verwandtentreffer.
Wir Spenderkinder wünschen uns sehr, dass weitere „Samenspender“ Udos und Peters Beispiel folgen, zu ihren genetischen Kindern stehen und sich am besten in einer DNA-Datenbank registrieren. So können suchende Kinder sie direkt finden. Alternativ freuen wir uns auch, wenn sich ehemalige „Samenspender“ direkt bei unserem Verein melden und zum Beispiel ein Suchprofil auf unsere Homepage setzen.
Rechtliche Ergänzung zum Beitrag: Auf das Recht des
Kindes, den Namen seines genetischen Vaters zu erfahren, wies bereits 1970 der
Justiziar der Bundesärztekammer im Zusammenhang zur Samenvermittlung hin.Seit
2018 gibt es ein zentrales Register, bei dem Spenderkinder unabhängig von den
Ärzten ihrer Mütter Auskunft erhalten können. Anonymitätsversprechen waren hatten
aber auch vorher keine rechtliche Grundlage.